Herren: Sportlicher Sieg gegen Kellinghusen II am grünen Tisch aberkannt!

Ob man dem Gegner nun für seinen erfolgreichen Erhalt der 3 Punkte gratulieren sollte, das soll jeder für sich selbst beurteilen. Fakt ist, das geschriebene Regelwerk hat entschieden und die drei erkämpften Punkte vom vergangenen Sonntag werden unserer zweiten Mannschaft von der Habenseite wieder abgezogen. Wieder mal ein Sieg für das Regelwerk durch Bestehen auf das Geschriebene, aber sicher nicht für die sportliche Seite des Amateurfußballs.


Losgelöst von dieser Entscheidung fragt mich sich doch, warum man Woche für Woche sich die Schuhe schnürt und mit der Vorfreude auf ein faires Fußballspiel – um drei Punkte – den grünen Rasen betritt – egal ob im „gewohnten Zuhause“ vor den eigenen Fans oder zu „Gast bei Freunden“. 11 Freunde müsst ihr sein und den Gegner respektieren – das ist doch das, was zählt auf dem Platz. Jeder gibt sein Bestes, und das unabhängig davon, ob er dies bereits eine Woche zuvor in der ersten Mannschaft getan hatte. „Neues Spiel, neues Glück…“ – so heißt es doch so schön – sofern es natürlich im Rahmen bleibt. Durch eine Nichteinhaltung einer Regel, die man beim zweiten oder gar bei dritten Lesen erst versteht, wird eine ganze Mannschaft bestraft, welche 90 Minuten für ein erfolgreiches Ergebnis gekämpft hat. Dabei ist es den „Verursachern“ meist gar nicht bewusst, dass sie laut Regelwerk gar nicht auf dem Platz stehen dürfen.

In einer Zeit in der im Fußball alles digitalisiert wird – was sicher auch seine Vorteile hat – wäre es nicht denkbar nicht spielberechtigte Spieler einfach im System zu sperren? Wenn man derart komplizierte Regeln aufstellt und jedes Jahr wieder neue einführt, sollte es im Umkehrschluss auch die Pflicht sein dafür zu sorgen, dass diese für einen „Otto-Normal-Bürger“ einzuhalten sind – und das nicht erst, wenn die 90 Minuten bereits vorbei sind.

Es wird erst dann bestraft, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist – ich bin begeistert! Wenn dann auch noch seitens des Kontrahenten „das Haar in der Suppe“ gesucht wird – dann stellt man sich doch die Frage, warum das Ganze…?

Funktionäre, Spieler, Trainer und Betreuer sollten sich einmal hinterfragen, ob alles was sie tun auch im Sinne des Amateurfußballs ist. Vielleicht einfach mal sportliche Niederlagen hinnehmen und es im nächsten Spiel wieder besser machen – oder einfach mal ein schönes Buch zur Hand nehmen und nicht das Regelwerk des Amateurfußballs auswendig lernen oder es zu revolutionieren.

In der Hoffnung, dass sich diese Entwicklung nicht fortführen wird…

Die Gedanken eines Spielers im Amateurfußball…

Bericht: Hans-Christian Geschke