Herren: Sieg in letzter Minute – 3:2 in Hohenwestedt

Schmutzige Siege sind doch die schönsten Siege…

Bevor es zum Spitzenspiel am kommenden Mittwoch beim VfB Glückstadt II kommen sollte, musste noch zunächst die „schwere“ Aufgabe aus Hohenwestedt aus dem Weg geräumt werden. Es wurde das erwartet schwere Spiel, was wir mit dem MSV II geahnt haben. Trainer Tony Schumacher hatte sich in den Osterurlaub verabschiedet und gab vorher den Jungs noch wichtigen Antrieb mit, sich auf die eigenen Stärken zu besinnen.

Kraft und Kondition war ja schon die gesamte Saison ein großes Plus. Das Trainergespann Stefan Pohlmann & Gerrit Deepen stellten die Jungs nochmal taktisch ein. Der MSV II kam auch gut ins Spiel. Und gab den Ball durch kontrolliertes Pass-Spiel nur selten her. Folgerichtig die Führung nach 12min. Zunächst schoss Tom Stührk den Ball an die Latte, Paul Schmidt köpfte den Ball ebenso ans „Gebälk“ ehe Christian Popp das Durcheinander eiskalt nutzte, um zur Führung den Ball in die Maschen knallte. Mit weiterer Spielzeit kam durch den ein oder anderen Spieler aber unbegründete Verunsicherung und die Fehlpass-Quote steigerte sich. So erkämpfte sich die Heimelf auch das 1:1, als der Schuss des Angreifers nicht abgewehrt wurde; Peter Kiehn als heutige Nr. 1 nur abklatschen konnte und ein weiterer Angreifer des MTSV Hohenwestedt  III schneller reagierte als die Abwehr des MSV.  Die letzten 10 min verlief das Spiel ohne großen Highlights, da sich beide Teams eher neutralisierten.

In der Halbzeit wurden dann die Fehler angesprochen. Für den verunsicherten Tarik Akbaba kam Marc Skubowius – ebenso wurde das Spielsystem auf 4-4-2 geändert. Man wollte nun Druck machen, Gas geben und höchst konzentriert im Zusammenspiel glänzen. Tom Wallmann hatte einen rabenschwarzen Tag erwischt und war mit dem Kopf wohl noch in der Halbzeitpause, als in der 46.min er den Ball leichtfertig seinem Gegenspieler übergab und dieser mit 30m Anlauf dann an Peter Kiehn vorbeischob, der keine Chance hatte den Ball aufzuhalten. 1:2-Rückstand – was so nicht geplant war. Der MSV II versuchte weiterhin den Spielaufbau zum positiven Torabschluss zu gestalten. Der MTSV III allerdings verteidigte mit der Führung im Rücken geschickt. In der 54. Min doppelter Wechsel für den MSV. Für Paul Schmidt und Christian Popp kamen Malte Trennert und Mathis Becker. Durch die Wechsel hatte man sich noch mehr Schwung und Druck versprochen. Was vom Ballbesitz sicher auch funktionierte, aber durch den recht statischen Spielaufbau kam man nicht durch das Bollwerk der Heimtruppe durch. Einzige Möglichkeit – 23min vor Schluss den heute glücklosen Tom Wallmann in der 4er-Reihe zu erlösen und einen weiteren Angreifer zu bringen. Mit Torsten Johannsen erhoffte man sich durch seine Erfahrung einen weiteren Angreifer, der vorne nochmals Akzente zu setzen. Und es wirkte: Nun erspielte sich der MSV vermehrt Chancen. War es Marc Skubowius, der aus 25m knapp scheiterte, Tom Stürhk der auch knapp über das Tor schoss – oder Mathis Becker der per Kopf auch heute keinen Glück hatte. Bezeichnend für das Spiel war dann auch der 2:2 Ausgleich in der 85.(!!!) Spielminute – der durch einen Gewaltschuss aus 20m von Innenverteidiger Fahrettin Cetinkaya unhaltbar ins Tor drosch. Der Bann war nun gebrochen. Und der MSV versuchte nun auch das Spiel komplett zu drehen. Die Arbeitsbiene Lukas Friske kam leider nicht so zum Abschluss, wie gedacht legte den Ball dann aber für andere Mitspieler auf, die aus Ihrer Schussposition leider das Tor nur knapp verfehlten. Der erlösende Treffer viel dann in der 92. (!!) Spielminute durch den eingewechselten Torsten Johannsen, der nach einer tollen Flanke von Marc Skubowius das Spiel drehte, in dem er den 3:2-Führungstreffer erzielte. Warum Schiedsrichter Otto Schlüter selbst nach 95min nicht abpfeifen wollte, bleibt nur sein Geheimnis. So dass der MSV noch zwei mal wechselte, um den Sieg quasi nach Hause zu schaukeln. In der 97.min war es dann Peter Kiehn, der den Sieg nochmal für den MSV rettete, als er einen Angriff vom MTSV III zum Eckball abwehrte. Der erflösende Abpfiff war dann endlich in der 98min so weit. Alles Spieler lagen sich in den Armen und umjubelten, den sicher verdienten aber am Ende glücklichen Sieg des MSV II. und bestätigte wiedermal die These: Die schmutzigsten Siege sind dann doch die schönsten.

Am kommenden Mittwoch kommt es dann zum Nachholspiel beim VfB Glückstadt II. Dem derzeit ärgsten Verfolger – punktgleich beim MSV direkt an dem MSV dran. Mit dem nötigen Einsatz, der Spielfreude und dem absoluten Siegeswillen wie in den letzten 25min ist auch diese Hürde machbar und wäre eine Vorentscheidung – denn der Aufstieg wäre mit einem Sieg dem MSV nicht mehr zu nehmen. Aber man will ja bekanntlich den Platz an der Sonne für sich behalten, um das MSV-Double mit zwei Meisterschaften perfekt zu machen!

Bericht: Stefan Pohlmann