MSV II – Kellinghusen III 1:1
Zwei verschenkte Punkte
Nachdem am Mittwoch sehr erfolgreich in die Saison gestartet war, wollte die MSV Reserve unbedingt nachziehen. Mit dem VfL Kellinghusen III war eine Mannschaft zu Gast, in der Trainer Matthias Baack die letzten 4 Jahre selber gespielt hat. Der VfL war in der Vorwoche furios mit einem 6-3 Sieg in die Saison gestartet und hatte sich auch in diesem Auswärtsspiel eine Menge vorgenommen.
Vom Anpfiff weg entwickelte sich eine ordentliche D-Klassen-Partie in der gleich deutlich wurde auf welche Marschrouten MSV-Trainer Baack und Vfl-Coach Butzke gesetzt hatten: Während der MSV im 4-4-2 auf Ballbesitz und Spielaufbau mit kurze Pässe setzte, spielte der VfL abwartend, stand sehr tief und lies den Gegner kommen. Nadelstiche wurden überwiegend durch lang auf die schnelle Spitze, Trainersohn Phillip Butzke, gesetzt.
Der MSV kam mit dieser Taktik gar nicht zurecht und musste direkt nach 10 Minuten die erste Großchance durch den VfL hinnehmen. Ein langer Ball des VfL konnte durch die aufgerückten MSV-Verteidiger nicht mehr entschärft werden und Torwart Mirko Stern wurde zur ersten Parade gezwungen.
Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit machte sich der MSV das Leben selber schwer und konnte lediglich durch Einzelaktionen, Tennert, Becker, Höper kamen zu Chancen, Gefahr erzeugen. Nur vereinzelt ließ man das spielerische Potenzial aufblitzen und stellte die Vfl-Defensive vor Probleme. So beispielsweise in der 35 Minute, als sich Malte Trennert einmal entschlossen gegen seinen Gegenspieler durchsetzte, Tempo aufnahm und in den Strafraum eindrang. Mit etwas mehr Kaltschnäuzigkeit oder weniger Egoismus, je nach Sichtweise, wäre zu diesem Zeitpunkt die Führung möglich gewesen.
Fazit nach den ersten 45 Minuten: Ein gerechtes Unentschieden, da der MSV zwar Abstimmungsprobleme und Nervosität an den Tag legte, spielerisch aber sein Potential mehr als angedeutet hat. Jedoch blieb der VfL mit langen Bällen und anschließenden Kontern durchaus gefährlich.
Mit Beginn der zweiten Halbzeit kam mit Lasse Becken für den am heutigen Tag glücklosen Halil Kocatürk der Spieler, der für das fußballerische Highlight an diesem Nachmittag sorgen sollte. Zu Beginn jedoch dasselbe Bild wie schon in der ersten Halbzeit. Münsterdorf macht das Spiel, Kellinghusen bleibt bei kontern. Der einzige Unterschied: Die VfL-Defensive stand noch tiefer. Zum einen, weil bei den Kellinghusenern die Kräfte schwanden, zum anderen weil die Münsterdorfer jetzt noch dominanter den Spielaufbau betrieben.
In der 58 Minuten kam, was kommen musste. Ausgangspunkt war ein erneut gefälliger VfL-Konter, welcher zwar gebremst werden konnte, jedoch nicht konsequent geklärt wurde. Nach einem unübersichtlichen Foul kam es zentral 18 Meter vor dem MSV-Gehäuse zum Freistoß. Zwar konnte dieser geklärt werden, im Anschluss an die folgende Ecke kam ein VfL-Stürmer Butze in halblinker Position und nutzte die Gelegenheit eiskalt und erzielte das nicht total unverdiente 0-1.
Trotz des Rückstandes ließ sich MSV II nicht aus der Ruhe bringen, sondern nutzte seine fußballerische Überlegenheit, um sich Chancen heraus zu spielen. In der 64. Minuten dann der erwähnte Fußball Leckerbissen: Lasse Becken, „umzingelt“ von 5 VfL-Spielern, gelingt es sich mit Übersteigern und Beinschüssen aus der Situation zu befreien und einen Traumpass auf Jonas Höper zu spielen. Wäre dieser nicht gefoult worden, wäre es durchaus gefährlich für Kellinghusen geworden.
Eine Minute später war es dann aber soweit: Nach genauer Flanke von der rechten Seite köpfte Mathis Becker zu genau und traf lediglich die Querlatte. Der zurückspringende Ball wurde aus dem Gewühl jedoch handlungsschnell von Malte Tennert über die Linie gedrückt. Der längst fällige Ausgleich!
In den letzten 20 Minuten hätte sich der MSV den Sieg verdient, jedoch waren einige Aktionen nicht zielstrebig genug oder es fehlte schlicht am Glück. Bezeichnend dafür die letzte Szene im Spiel: Ein ansehnlich herausgespielter Angriff und die daraus Resultierende Chance wird vom Vfl-Torwart pariert und der wieder eingewechselte Halil Kocatürk ist zu überrascht und glücklos, um den Ball aus 2 Metern über die Linie zu drücken.
Somit bleibt es beim insgesamt leistungsgerechten Unentschieden. Zwar war der Münsterdorfer SV über weite Strecken spielbestimmend, versäumte jedoch diese Überlegenheit in Tore umzumünzen. Der VfL Kellinghusen III blieb jedoch stets durch Konter gefährlich.
Der Münsterdorfer Reserve waren sowohl Nervosität als auch die mangelnde Eingespieltheit anzumerken. Dies führte insgesamt zu 2 verschenken Punkten, lässt jedoch auf eine Steigerung in den nächsten Wochen hoffen.