TSV Heiligenstedten II – Münsterdorfer SV I 1:2

Die Reise geht weiter…

Wenn man sich an das vergangene Jahr zurückerinnert, wäre es am 22.02. nur sehr schwer vorstellbar gewesen, ein Fußball-Punktspiel auszutragen. So waren es sicher nicht wenige, die nach der Ansetzung dieser Partie an einer planmäßigen Durchführung gezweifelt haben. Doch der recht milde bzw. fast ausgebliebene Winter 2014 machte es tatsächlich möglich.

Trotzdem war das Geläuf, auf welchem das Spiel stattfand, nur in ganz kleinen Ansätzen als Fußballplatz zu identifizieren. 5% Rasen, 95% Matsch…daran muss man sich erst einmal gewöhnen. Während man beim Vorbereitungsspiel auf dem neuen Kunstrasen in Lieth noch einen ungestörten Flachpass spielen konnte, so war dies auf der Buckelpiste auf Platz B in Heiligenstedten quasi unmöglich.

Zudem ist der TSV ein relativ undankbarer Gegner, um in die Rückrunde zu starten. Ging das Hinspiel noch deutlich zu unseren Gunsten aus, war es an diesem Samstag ein deutlich härteres Stück Arbeit. Beide Abwehrreihen standen sicher, das Mittelfeld wurde schnell eng gemacht. So war es für die Offensivakteure schwer ins Spiel zu kommen und entsprechende Akzente zu setzen. Folgerichtig ging dem 1:0 für den MSV auch keine sehenswerte Kombination voraus, sondern eine feine Einzelleistung des quirligen Jonas Perlowsky. In der 10. Minute war er einfach nicht vom Ball zu trennen und tauchte auf einmal frei vor dem gegnerischen Tor auf. Diese Chance ließ er sich nicht nehmen und verwertete eiskalt.

In der Folgezeit neutralisierten sich beide Teams mit einer konzentrierten Arbeit gegen den Ball. Großchancen auf beiden Seiten blieben aus. Dies setzte sich auch in Hälfte Zwei fort. Lediglich Poppi vergab nach seiner Einwechslung aus aussichtsreicher Position. Unsere Viererkette mit Neu-Innenverteidiger André Frost, Olli Laars und den Außen Daniel Skubowius (später Marcel Schallmo) und Malte Bork machte einen super Job, gut unterstützt von den einsatzfreudigen Lukas Friske und Buddy Geschke.

Lediglich der entscheidende Pass in die Tiefe fehlte. Mittelfeldgeplänkel par excellence! Kurz vor dem Ende der Begegnung wurde allen Beteiligten vor Augen geführt, wie gefährlich eine 1:0 – Führung sein kann. Mit einer der wenigen Möglichkeiten kam der Gastgeber in der 89. Minute zum gar nicht mal unverdienten 1:1. Ein prinzipiell harmloser Flachschuss sprang ungünstig ab und fand den Weg unter Keeper Krüger hinweg ins Tor. Die Gefahr des ersten Punktverlustes in dieser Saison war also sehr groß, denn viel Zeit zum Reagieren war nicht mehr vorhanden.

Wir warfen risikoreich alles nach vorne. Nach einem Freistoß ergab sich am zweiten Pfosten eine gute Gelegenheit, der Ball konnte jedoch zur Ecke geklärt werden. Diese wurde kurz ausgeführt auf Lukas Friske, welcher den Ball nach einer 1 gg 1 – Situation butterweich auf Höhe des langen Pfostens löffelte. Kapitän Frost ergab sich so die Chance zum Kopfball, wurde aber leicht vom Gegenspieler behindert. Das Glück, in solch einer Situation einen Elfmeter zugesprochen zu bekommen, haben wohl eher die Mannschaften, welche in der Tabelle oben stehen.

Dieses Geschenk dann aber auch in ein Tor umzumünzen, ist in der wohl letzten Aktion des Spiels eine nervliche Belastung, von der sich Frosti jedoch unbeeindruckt zeigte. Der an diesem Tag überragende Spieler verwandelte zum 2:1 und hielt unsere Siegesserie am Leben. Auch dreckige Siege muss man mitnehmen! Zumal es bei solchen Bedingungen auch kein schlechter Auftritt war (gilt für beide Teams). 54 Punkte bedeuten nach dem Ausrutscher des Verfolgers Neuenkirchen minimum 16 Punkte Vorsprung auf den Tabellenzweiten. Wir machen weiter und gehen unbeirrt unseren Weg.

Nur der MSV!

Gerrit Deepen